Schäferhund

als Hütehund

Schäferhund

Der Schäferhund wird da unbedingt benötigt, wo die Weideplätze keine Einzäunung aufweisen und er derjenige ist, der durch seine Bewegungsabläufe und geschickte sowie strategische Positionierung, als auch pure Anwesenheit, das Einhalten von gewünschten Grenzen der Schafherde garantiert.

Dies funktioniert durch das weiter oben beschriebene „Furche laufen“, bei dem er die Grenzen der Weidefläche abläuft und die Herde innerhalb dieser zum Grasen verbleiben. Er stellt übernimmt damit die sogenannte Grenzpatrouille bei der Herdenarbeit.

Brechen einzelne Tiere aus der Gruppe aus und übertreten die Grenzlinien, so sichern die Schäferhunde das Zurückholen der Tiere, was auf verschiedene Art und Weise geschieht. Dabei greifen die Hunde auf unterschiedliche Varianten zurück, in dem sie die ausgebüchsten Herdentiere mittels Nacken-, Keulen- oder Rippengriff packen, sprich durch kurzzeitiges Zupacken und Zwicken mit dem Gebiss (bei Hüteprüfungen ist dies verboten und für zur Disqualifikation), ohne das die Tiere einer Verletzungsgefahr ausgesetzt sind, zum vorwärtslaufen veranlassen und in die Richtung der Herde dirigieren.

Ist es an der Zeit zum nächsten Weideplatz aufzubrechen, so wird der Schäfer eines seiner Leitschafe rufen und sich in Bewegung setzen, die Herde wird die Verfolgung aufnehmen, während die Schäferhunde für die weitere Einhaltung der Grenzen und von Übergängen verantwortlich sind.

Unterwegs sorgen die Hunde durch das Hin- und Herlaufen entlang den Seitenlinien der Herde, dass die Herde nicht zu breit wird, um z.B. die Wegstrecken nicht zu verlassen und angrenzte Felder und bestellte Acker durch Flurschäden zu betreten. 

Zu den vorgenannten Hüteaufgaben kommt noch die Ausprägung des Wach- und Schutztriebs, da die Schäferhunde die Herde vor Räubern schützen und verteidigen sollten, allen voran vor menschlichen Eindringlingen. 

Diese Eigenschaft ist bekannterweise in der Zuchtentwicklung und weiteren Verwendung besonders bei einigen Schäferhunderassen dazu genutzt worden, diese zum Gebrauch als Wach-und Schutzhunde auszubilden und einzusetzen, was sich bis in die Verwendung als offizieller Diensthund und anerkannte Diensthunderassen fortschrieb.

Allgemein zum Hütehund

Kurz und knapp: Hütehunde wurden für das “Hüten” von Schafen, Ziegen, Rindern und anderen Nutztieren gezüchtet und folglich für den Arbeitseinsatz an der Seite von Hirten, Bauern und Farmern als unermüdliche Arbeitshelfer entwickelt.

Ein Hütehund ist demzufolge ein Gebrauchshund, der für verschiedene Hüteaufgaben von Vieh und Nutztieren wie Schafen und Ziegen eingesetzt wird. Da Hütehunde also für Arbeiten rund um Herdentiere verwendet werden, gehören sie zu den Herdengebrauchshunderassen, die durch ihre besonderen Rassemerkmale und Fähigkeiten sich als Herdengebrauchshunde eignen und ausbilden lassen. Hütehunde hüten und bewachen die Herdentiere, halten die Gruppe durch ihr aktives Zutun auf den Weideplätzen zusammen und helfen ihren Haltern (Schäfer, Hirten etc.) bei ihren Wanderungen von A nach B, dass kein Tier abhandenkommt und steuern mit ihren geschickten, versierten und strategischen Läufen, dass die Herde beisammen bleibt und damit unversehrt ihren Zielort erreicht.

Hütehunde haben von Haus aus einen natürlich verankerten Hütetrieb mit entsprechend veranlagtem Hüteverhalten.

Im Grunde verrät das Wording “Hütehund” bereits beim Lesen dessen Bedeutung – es handelt sich um ein zusammengesetztes Schachtelwort aus den beiden Teilbegriffen “Hüte” + “Hund”. Also um einen Hund der hütet. Er hütet Herdentiere wie Schafe, Ziegen, Rinder, Pferde, Gänse bis hin zu Exoten wie Alpakas.

Zu den angesprochenen Herdengebrauchs-hunderassen gehören neben den Hütehunden, Treibhunde und Hirtenhunde, die in ihrer Funktion für den Herdenschutz verantwortlich sind und daher weitläufig auch als Herdenschutzhunde bezeichnet werden.

Hütehunde sind arbeitsemsige, bewegungsfreudige und aktive Hunde, die mit einer ausgesprochenen Arbeitsmoral und Energie ausgestattet sind. Hinzu sind Hütehunde äußerst intelligent und gelehrig, kooperativ, führig und gehorsam. Entsprechend wollen sie mit art- und rassegerechten Aufgaben körperlich und kognitiv gefordert werden, damit sie sich mit all ihren natürlichen Anlagen und Instinkten einbringen, entfalten und ausleben können. Sprich, soll ein Hüte-, Treib- oder Hirtenhund abseits seiner ursprünglichen Funktion den Hundealltag verbringen, müssen unbedingt adäquate Aktivitäten her, um den Bedürfnissen der Hütehunde gerecht zu werden. Dies gilt es unbedingt vor der Anschaffung eines solchen Rassevertreters zu bedenken! Denn nicht zu Letzt auch auf Grund ihres attraktiven äußeren Erscheinungsbildes sind die diversen Hütehunderassen extrem beliebt und geraten immer wieder in den Fokus von Hundekäufern, da die Optik für zahlreiche Hundefreunde ein wesentlicher Faktor bei der Entscheidungsfindung des zukünftigen Hundepartners einnimmt – dies ist soweit auch völlig legitim, allerdings spielen zahlreiche andere Kriterien bei der Wahl des passenden Hundes, eine mindestens ebenso wichtige Rolle (ehrlicherweise ist das subjektive Schönheitsempfinden eher zweitrangig).